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werden würde.
Es war wie immer.
Piper war froh, mit dem Tablett voller Schnittchen, die niemand
angerührt hatte, aus dem Wohnzimmer flüchten zu können. In der
Küche wartete Leo, der nach besten Kräften aushalf.
Sie lächelte ihren Verlobten an, als sie die Küche durchschritt.
»Vorsicht, das Stativ«, rief Leo, als Pipers Bein bereits Prues
Kameraausrüstung berührte. Sie stolperte nach vorn, und das Tablett
fiel ihr aus der Hand.
Eine Sekunde lang fühlte sie sich wie Phoebe  sie hatte eine
Vision. Eine Vision von Schnittchen, die in der ganzen Küche über
den Boden verstreut lagen.
Leo griff blitzschnell zu. Er packte das Tablett, bevor es zu Boden
fallen konnte.
Piper rappelte sich auf und seufzte. War wohl nichts mit der
Vision. Aber wenigstens brauchte sie jetzt keinen Besen. Sie deutete
auf das Stativ. »Willkommen in Prues Welt der Chaos-Fotografie. Ich
kann nicht glauben, dass ich mich dazu habe überreden lassen.«
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»Wieso hast du dich überhaupt überreden lassen?«, wollte Leo
wissen.
Piper stöhnte. »Die anderen beiden hatten keine Zeit.«
»Und dein Arzttermin?«, hakte Leo nach.
»Zählt nicht als dringlich«, knurrte Piper missgelaunt.
Leo sah sich in der Küche um. »Hättest du nicht wenigstens etwas
Einfacheres zubereiten können  wie Pommes und Bockwurst?«
Piper sah ihn scharf an. »Leo, ich bin eine professionelle Köchin 
ich kann keine Pommes mit Bockwurst machen.«
Leo spürte, wie gereizt seine Freundin war. »Vielleicht solltest du
deinen Schwestern mal sagen, wie sehr dich so etwas nervt. Oder
beim nächsten Mal gleich nein sagen.«
Piper rollte mit den Augen. »Du hast offensichtlich keine
Schwestern. In einem Augenblick diskutierst du über ein aktuelles
Problem mit ihnen, im nächsten Moment geht es wieder mal darum,
wer wem 1979 die Barbie -Puppe geklaut hat.«
Aufs Stichwort genau kam Prue in die Küche. Sie war
offensichtlich in Eile. »Hi, ihr zwei. Ist Phoebe schon wieder da?«
»Nein«, antwortete Piper, während sie nach den Getränkevorräten
sah. »Wo ist das ganze Mineralwasser hin?«
Prue packte ihre Kameratasche. »Es ist noch was im Keller, glaube
ich.«
»Ich hole es schnell«, sagte Leo, als er den Gesichtsausdruck seiner
Freundin sah, machte er sich sofort auf den Weg.
Piper nahm ein Tablett mit Pastetchen und trug es ins
Wohnzimmer.
»Es ist unser Grundstück und damit unser Zaun, und den baue ich
so hoch, wie ich will«, verkündete Jim Bedford zum zwanzigsten Mal.
Und zum zwanzigsten Mal hielt Miss Clarkson dagegen. »Dann
werden meine Petunien sterben, Sie Blumenmörder. Aber dagegen
gehe ich vor. Mein Neffe ist nämlich Anwalt«, trumpfte sie auf.
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Piper versuchte abzulenken: »Okay, ich habe hier Ziegenkäse und
Zwiebelküchlein für die Vegetarier, und & «
Weiter kam sie nicht, denn Jim geriet jetzt so richtig in Fahrt. »So
wie Sie uns nachschnüffeln, ist es doch kein Wunder, dass wir einen
höheren Zaun wollen. Erzählen Sie das mal Ihrem feinen Neffen!«
Miss Clarkson schnappte nach Luft. Piper wusste schon, was
bevorstand: In zwei, drei Minuten würde die ältliche Dame sich ein
paar Tränen rauspressen und dann leidend herumerzählen, dass
niemand gewagt hätte, so mit ihr zu sprechen, als ihr Frederick noch
lebte.
Piper startete einen weiteren Versuch. »Die Soße enthält Nüsse,
falls jemand allergisch auf Nüsse reagiert.«
Sie wurde gar nicht beachtet. Das war aber auch nicht schlimm,
denn so bemerkte sie wenigstens Phoebe, die sich gerade zur Haustür
hereinschlich. »Oh Phoebe, wie nett von dir, auch noch
vorbeizuschauen.«
Phoebe machte ein ertapptes Gesicht. »Ja, äh, schon recht. Du
musst mir einen großen Gefallen tun. Kann ich kurz oben mit dir
reden?«
Piper schäumte. Sie wusste, worauf das hinauslief. Angesichts des
steigenden Lärmpegels im Raum war es allerdings schwierig, Phoebe
die Meinung zu sagen.
»Phoebe!«, sagte Piper laut genug, um die keifenden Nachbarn zu
übertönen, aber leise genug, um nicht alle Konversationen zum
Stillstand zu bringen.
Phoebe war bereits auf dem Weg in ihr Zimmer.
Piper sah sich um. Die Nachbarn wurden immer mehr zur Plage,
und sie hatte keine Geduld, in Phoebes Zimmer eine
Grundsatzdiskussion zu führen.
Es musste hier sein.
Hier und jetzt.
Piper machte eine schnelle Handbewegung, und alles um sie herum
fror ein  bis auf ihre Schwester.
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»Phoebe!«, rief Piper noch einmal.
Die jüngste Halliwell-Schwester blieb unsicher auf der Treppe
stehen. Dass Piper so energisch wurde, war selten genug. Und es war
ein schlechtes Zeichen.
»Du wirst mich hier nicht mit den Nachbarn alleine lassen, das
sage ich dir gleich.«
Phoebe ließ die Schultern hängen. »Piper, ich weiß, was ich
versprochen habe. Aber wie konnte ic h denn ahnen, dass Cole mich
heute einladen würde. Bitte, bitte, spring für mich ein.«
Piper konnte es nicht glauben. »Ich habe schon zweimal meinen
Arzttermin verschoben!«
Phoebe sah das etwas lockerer. »Naja, Leo war doch auch Arzt,
bevor er starb.«
»Darum geht es hier nicht«, beharrte Piper.
»Ich weiß«, quengelte Phoebe. »Und ich würde dich nicht bitten,
wenn es nicht wichtig wäre. Cole will mit mir reden, verstehst du?
Über uns. Ob wir ein Paar sind oder nur Freunde, die eine Affäre
haben & «
»Ich hab s kapiert«, winkte Piper ab. Sie hatte weder Zeit noch
Lust, das jetzt zu erörtern. Und letzten Endes wollte sie Phoebe ja
auch nicht die Beziehung vermasseln.
Leo kam mit dem Mineralwasser aus dem Keller. Als Wächter des
Lichts war er nicht von Pipers Magie betroffen. »Hast du vor, die
Nachbarn auch mal wieder laufen zu lassen?«
»Piper, bitte«, bettelte Phoebe. »Du weißt doch, wie viel mir diese
Beziehung bedeutet.«
»Da habe ich wohl kaum eine Wahl«, knurrte Piper.
Phoebe fiel ihrer Schwester um den Hals. Dann drehte sie sich um
und rannte in ihr Zimmer.
Leo sah Piper an. Piper sah Leo an. »Jetzt musst du ran«, sagte sie.
Ihr Freund, der nicht gerne fremde Menschen um sich hatte,
zögerte einen Moment. »Ich glaube, ich werde gerufen.«
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»Oh nein, nicht jetzt«, rief Piper.
»Geht nicht anders«, sagte er und verschwand.
Eine einsame Mineralwasserflasche segelte zu Boden.
Geistesgegenwärtig fing Piper sie auf.
»Feigling!«, rief sie, den Blick nach oben gerichtet. Dann atmete
sie tief ein und erlöste die Nachbarn von ihrem Bann. Als wäre nichts
gewesen, gingen die Streitereien weiter.
Piper musste jetzt sehr stark sein.
Cole parkte seinen teuren BMW direkt vor dem Haus der
Halliwell-Schwestern. Er schaltete den Motor aus, legte den Kopf in
den Nacken und schloss die Augen.
»Andras«, sagte er leise.
Einen Augenblick später materialisierte sich der Dämon des Hasses
auf dem Beifahrersitz.
»Wenn Phoebe Recht hat, dann dürfte Piper jetzt genau in der
richtigen Stimmung sein, um sich von dir aufstacheln zu lassen.«
»Ich dachte, wir fangen mit Phoebe an«, wandte Andras ein.
»Das haben wir auch. Ich zumindest. Sie ist der Grund, warum
Piper so wütend ist, und sie wird auch der Grund sein, aus dem Prue
ausrastet. Sorge du nur dafür, dass wir daraus Kapital schlagen
können.«
Andras war sich noch nicht sicher. »Die Wut von allen dreien
würde die Sache vereinfachen.«
Cole ließ sich nicht beirren. »Du infizierst Prue und Piper, und ich
übernehme Phoebe. Man wird ihr für alles die Schuld geben.«
»Dein Ruf ist nicht unverdient«, sagte Andras anerkennend. »Für
einen Dämon, der dabei ist, einen großen Sieg für die Schwarze Seite
zu erringen, scheinst du aber nicht besonders glücklich zu sein.«
Cole sah seinen Gehilfen kalt an. »Mach deine Arbeit.«
Andras nickte und stieg aus dem Wagen.
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Cole sah ihm nach.
Es ging ihm nicht gut.
Miss Clarkson und Jim Bedford waren kurz davor, sich an den
Hals zu gehen.
»Wenn Sie einen Zaun bauen«, giftete die alte Dame, »werde ich
ihn persönlich wieder einreißen. Persönlich!«
»Miss Clarkson, in Ihrem Alter sollten Sie solche Dummheiten
unterlassen«, bemerkte Jims Frau spitz.
Piper versuchte jetzt zu vermitteln: »Miss Clarkson, können Sie Ihr
Petunienbeet nicht etwas versetzen? Und Mr. Bedford, geht der Zaun
nicht auch eine Nummer kleiner?« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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